Historisches

Anthimus (um 500 n.Chr.): Der Anthimusbrief De observatione ciborum

15. Dezember 2023
Historische Bücher

Papyrus Ebers, Lorscher Arzneibuch, New Kreuterbuch? Bekannt! Hippokrates von Kos, Dioskurides, Walahfrid Strabo? Natürlich auch! Was aber wissen Sie über diese Werke oder ihre Verfasser denn tatsächlich? Kurze und übersichtliche Zusammenfassungen lesen Sie hier. Immer freitags! Denn wir haben da mal was zusammengestellt …

Iris Eisenmann-Tappe

„Die Gesundheit der Menschen beruht in erster Linie auf der Verträglichkeit der Speisen“ ist das bekannteste Zitat aus De observatione ciborum, einem Schriftstück, das als letzter Teil dem Lorscher Arzneibuch beigefügt wurde (und nur hier überliefert ist).

Anthimus war ein griechischer Arzt, der diesen Text über gesunde Ernährung um 500 n. Chr. verfasste. Als Empfänger (vgl. den Untertitel: „Brief des erlauchten Anthimus an Theudoricus, den König der Franken“) kommen allerdings verschiedene historische Persönlichkeiten in Betracht.

Abgesehen von der allgemeinen Wahrheit, die in obigem Zitat steckt, ist der Text vor allem eine Quelle für die Ernährungsgewohnheiten der Völkerwanderungszeit. Es finden sich kaum Ratschläge darin, die sich in die heutige Zeit übertragen ließen. Viel interessanter ist der Anthimusbrief für Sprachwissenschaftler: Er enthält Hinweise auf den Übergang von der lateinischen zur italienischen Sprache.

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Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

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