Selbstgemachte Smoothies aus Obst und Gemüse sind eine gesunde und schnelle Mahlzeit, die eine Extraportion Vitamine bereithält. Kräuterliebhaber wie ich geben natürlich auch Wildkräuter dazu! In diesem Blogartikel zeige ich Dir ein Rezept für einen leckeren Smoothie mit Wildkräutern wie Brennnessel, Garten-Schaumkraut und Spitzwegerich.
Lesezeit: 4 Minuten
Warum sind Wildkräuter im Smoothie interessant?
Essbare Wildkräuter in den Smoothie zu geben, ist eine einfache Art und Weise, sie ohne großen Aufwand in Deinen Speiseplan zu integrieren. Wildkräuter, die Du in Deinem Garten anbaust oder vielleicht auch auf Deinem Balkon aufziehst, haben eine hohe Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und anderen Vitalstoffen. Denn anders als Obst und Gemüse sind Wildpflanzen noch ganz ursprünglich und wurden nicht auf Größe und milden Geschmack gezüchtet. Dadurch enthalten Wildkräuter zum Beispiel einen höheren Gehalt an Bitterstoffen. Die Bitterstoffe unterstützen die Verdauung und stärken die körpereigenen Abwehrkräfte.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Selbermachen von Smoothies mit Wildkräutern
Es gibt viele Möglichkeiten und Kombinationen, um einen Smoothie mit Wildkräutern zu mixen. Im nächsten Absatz möchte ich Dir eines meiner Smoothierezepte vorstellen. Ich nehme den Smoothie gerne für unterwegs mit oder trinke ihn an arbeitsintensiven Tagen, wenn ich zwischendurch Hunger bekomme. Da ich keinen Entsafter benutze, sondern einen Stabmixer, bleibt der Smoothie etwas dickflüssig und ist deshalb eher eine Zwischenmahlzeit als ein Getränk.
Smoothie mit Wildkräutern
Zutaten für ca. 500 ml Smoothie:
- 1 Apfel (entkernt)
- 1 rote Bete (roh und abgeschält)
- 300 ml Wasser
- 1 Handvoll Kräuter: junge Brennnesseltriebspitzen, Spitzwegerichblätter, Garten-Schaumkraut
- 1 Prise Salz
- 1 EL Bio-Schafsmilchjoghurt (alternativ ein anderer Bio-Joghurt)
Material
- 1 Stabmixer
- 1 Mixbecher
Zubereitung
Entkerne den Apfel und schäle die rohe rote Bete. Schneide beides in Würfel.
Mixe beides mit 1 Prise Salz, 300 ml Wasser, 1 EL Bio-Schafsmilchjoghurt und einer Handvoll frischer Kräuter (junge Brennnesseltriebspitzen, Spitzwegerichblätter, Garten-Schaumkraut) zu einem Smoothie. Und fertig ist er!
Im Idealfall trinkst Du den Smoothie am selben Tag. So hat er den höchsten Gehalt an Vitaminen und schmeckt am leckersten. Ist die Portion zu groß für Dich geworden, kannst Du den Rest im Kühlschrank aufbewahren. Länger als bis zum nächsten Tag solltest Du den Smoothie allerdings nicht aufheben.
Hinweis! Das Smoothie-Rezept enthält Brennnesseln. Brennnesseln enthalten ein histaminhaltiges Sekret. Für Menschen mit Histaminunverträglichkeit sind Brennnesseln nicht verträglich. Sie sollten daher den Smoothie nicht verzehren.
Ein Zoom auf die Wildkräuter
Brennnessel
Die Brennnessel (Urtica dioica) ist eines der bekanntesten Wildkräuter. Auch wenn sie vielleicht noch nicht jeder gegessen hat, so hat sich doch jeder schon mal an ihr verbrannt. Ihre feinen Brennhaare enthalten ein histamin- und ameisensäurehaltiges Sekret. Es tritt aus, sobald die Brennhaare bei der kleinsten Berührung abbrechen. Kommt es in Kontakt mit der Haut, so entstehen juckende Quaddeln an der Kontaktstelle auf der Haut. Diese Quaddeln geben der Brennnessel auch den Volksnamen Feuerkraut. Aber keine Angst: Sobald die Brennnessel verarbeitet wird, werden die Brennhaare unschädlich gemacht. Der Smoothie wird also in keinster Weise im Mund brennen! Für den Smoothie verwende ich die jungen Triebspitzen und frischen Blätter im Frühjahr.
Brennnesseln enthalten unter anderem Eisen, Magnesium, Kieselsäure, Kalzium, Vitamin C sowie Vitamin A. [1]
Spitzwegerich
Auch der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist den meisten Menschen zumindest vom Sehen her bekannt. Er wächst auf vielen Wiesen und an Wegesrändern. Für den Smoothie verwende ich die lanzenförmigen Blätter im Frühjahr. Sie haben einen milden, frischen, grünen, salatartigen Geschmack. Etwas später könnte man auch die jungen Blütenknospen verwenden. Sie schmecken leicht pilzartig. Aber eigentlich sind Blätter und Knospen so mild, dass sie vom Geschmack des Apfels und der roten Beete überdeckt werden. Spitzwegerich enthält unter anderem Zink, Kalium, Kieselsäure und Schleimstoffe. [2]
Garten-Schaumkraut
Das Garten-Schaumkraut (Cardamine hirsuta) wird auch behaartes Schaumkraut genannt. Es gehört mit zu den zeitigen Wildkräutern, die man im Frühjahr finden kann. Es hat eine saftige Blattrosette. Von Weitem sieht sie aus wie eine Ansammlung vieler grüner Punkte. Für den Smoothie eignen sich neben den Blättern auch die Stängel, Blüten und Schoten. Es hat einen leicht pfeffrig-scharfen Geschmack, der an Kresse denken lässt. Man könnte es im Übrigen auch für Wildkräutersalate, Kräuterbutter, Suppe oder andere Leckereien verwenden. Falls Dich der pfeffrig-scharfe Geschmack etwas abschreckt: Keine Angst, die rote Bete und der Apfel überdecken die Schärfe und man schmeckt es eigentlich nicht. Es sind die Senfölglykoside, die für den Geschmack verantwortlich sind. Des Weiteren enthält das Garten-Schaumkraut auch Kalzium, Magnesium, Kalium, Vitamin C und Eisen. [3]
Und zum Schluss…
Fertige Smoothies können zu viel Zucker oder Konservierungsstoffe enthalten. Wenn Du Deine Smoothies selber zubereitest, weißt Du nicht nur genau was drin ist, Du kannst sie nach Lust und Laune Deinem Geschmack und der Jahreszeit anpassen. Und als besondere Verfeinerung fügst Du die Wildkräuter aus Deinem Garten oder von Deinem Balkon hinzu. So kannst Du auf einfache und leckere Weise Deiner täglichen Ernährung mehr Nährstoffe zuführen. Viel Freude beim Nachmachen!
Literatur
[1] Sigrid Hirsch S, Grünberger F. Die Kräuter in meinem Garten. 25. Aufl. Freya-Verlag; 2022
Wichtiger Hinweis!
Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.
Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.
