Pflanzenheilkunde

Räuchern in den Rauhnächten

20. Dezember 2022
Räuchern

Die Rauhnächte, also die Zeit „zwischen den Jahren“ waren schon den Kelten und Germanen ein Begriff. Es gibt heute viele verschiedene Möglichkeiten, diese Tage zu gestalten. Eine ist das traditionelle Räuchern mit ausgewählten Kräutern, die je nach Zweck und Ritual ganz individuell ausgewählt werden.

Susanne Koch

Lesezeit: 2 Minuten

Diese heiligen 12 Tage beziehungsweise Nächte entstehen aus dem Unterschied der Jahreseinteilung nach dem astronomischen Sonnenkalender mit 365 Tagen und dem 353 Nächte zählenden Mondkalender. Die Rauhnächte oder Rauchnächte beginnen je nach kultureller Ansicht am 21.12. oder in der Nacht nach der Heiligen Nacht, am 25. Dezember.

Rauhnächte: Alte Rituale mit neuem Leben gefüllt

Im Volksglauben heißt es, in dieser Zeit sei der Schleier zwischen dieser und der geistigen Welt dünn, und die Zeit stehe still. Es gibt zahlreiche alte und neue Rituale, um die Zeit der Rauhnächte bewusst zu erleben: Sich zurückziehen, Ruhe zulassen, vielleicht einen langen Spaziergang machen und den Gedanken nachhängen, ein (rituelles) Bad mit duftendem Öl bei Kerzenschein. Eine andere Möglichkeit ist das Räuchern von Kräutern, die bei der Verarbeitung von Vergangenem helfen und Veränderung und Wachstum unterstützen sollen. Folgende eignen sich dafür.

Hinweis: Räuchern Sie niemals ohne Anleitung durch eine im Räuchern ausgebildete fachkundige Person bzw. nur, wenn Sie selbst eine fundierte und fachkundige Ausbildung im Räuchern durch solche eine Person haben. Bei unsachgemäßer Anwendung kann das Räuchern gesundheitsschädlich und -gefährdend sein!

Angelikawurzel

Sie reinigt die Atmosphäre; ermöglicht eine Schutzräucherung für das Haus; schafft eine Verbindung zu den Ahnen; das Räuchern der Samen bringt Licht und hilft, den eigenen Weg zu finden.

Immergrün

Er stärkt die Wahrnehmung und lässt Zusammenhänge gut erkennen, fördert den Kontakt zu den Ahnen; geräuchert wird das Kraut.

Quendel

Er wirkt beim Räuchern reinigend, schützend und stärkend; hilft, sich abzugrenzen und fördert die Abwehrkräfte; geräuchert werden die Blätter oder das ganze Kraut.

Sonnenhut

Er klärt und stärkt; die Blüten werden als Schutzräucherung verwendet.

Wacholder

Er macht wach und lässt im rechten Maß zur Bewegung kommen, ohne die Wurzeln zu verlieren; geräuchert werden Nadeln, Holz oder Beeren.

Mistel

Sie bringt Licht ins Unbewusste, fördert eine gute Entwicklung und öffnet den Zugang zu verborgenem Potenzial; geräuchert wird das ganze Kraut.

Mädesüßblüten

Sie unterstützen einen Neuanfang, helfen, Vergangenes zu verarbeiten; fördern die Intuition.

Holunder

Er ist die Pflanze des richtigen Zeitpunktes und Tuns; unterstützt Schwellensituationen und hilft, sich zu erden; geräuchert werden die Blüten und das Mark des Holzes.

Beifuß

Er gehört ebenfalls zu den Unterstützern in Schwellensituationen; hilft, den richtigen Weg zu wählen; gibt eine klare Sicht und eine eindeutige Haltung; geräuchert werden Kraut und Blüte.

Weihrauch

Er reinigt die Atmosphäre, unterstützt die Meditation, bringt die Seele ins Gleichgewicht; geräuchert wird das Harz.

Rosmarin

Er stärkt den Willen, reinigt und erfrischt; hilft, bewusst in die Veränderung zu gehen; geräuchert werden die Triebspitzen und Blätter.

Wichtiger Hinweis!

Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

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