Historisches

Albertus Magnus (um 1200–1280): De vegetabilibus

15. März 2024
Historische Bücher

Papyrus Ebers, Lorscher Arzneibuch, New Kreuterbuch? Bekannt! Hippokrates von Kos, Dioskurides, Walahfrid Strabo? Natürlich auch! Was aber wissen Sie über diese Werke oder ihre Verfasser denn tatsächlich? Kurze und übersichtliche Zusammenfassungen lesen Sie hier. Immer freitags! Denn wir haben da mal was zusammengestellt …

Iris Eisenmann-Tappe

Albertus Magnus gilt als der bedeutendste deutsche Gelehrte des Mittelalters. Er wurde in Lauingen an der Donau geboren und stammte aus niederem Adel. Er studierte in Padua und trat 1223 in den Dominikanerorden ein. In Köln studierte er Theologie und wurde Priester. Nach Studien an verschiedenen Ordensschulen wurde er Magister an der Sorbonne in Paris und lehrte dort drei Jahre (1245–1248). Zurück in Köln wurde er Leiter der Ordensschule der Dominikaner, aus der später die Universität Köln hervorging. Zwei Jahre lang war er Bischof von Regensburg (1260–1262), bevor er sich von diesem Amt entbinden ließ. In der Folgezeit war er als Kreuzzugsprediger unterwegs und lebte zwei Jahre in Würzburg. Um 1269 kehrte er nach Köln zurück, wo er am 15.11.1280 verstarb.

Albertus beeinflusste nicht nur bedeutende Persönlichkeiten seiner Zeit wie Thomas von Aquin und Meister Eckhart, er schuf vor allem ein riesiges Gesamtwerk. Von ihm stammt der erste große Kommentar zu Aristoteles aus dem christlichen Europa. Infolge seiner intensiven Beschäftigung mit Aristoteles und damit mit der Naturwissenschaft seiner Zeit verfasste er auch ein umfangreiches Lehrbuch zur Botanik (De vegetabilibus) und eines zur Zoologie (De animalibus). Daneben befasste er sich auch mit der Alchemie.

In De vegetabilibus behandelt Albertus auch Heilpflanzen. Eine wichtige Quelle war für ihn dabei das Circa instans. Magnus’ naturkundliche Werke haben auch Konrad von Megenbergs Buch der Natur beeinflusst.

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Mehr über historische medizinische Schriften, deren Verfasser und die Anwendung der Heilpflanzenkunde in der Klostermedizin lesen Sie in: Klostermedizin bei Erkrankungen des Verdauungstrakts | 9783132416437 | Thieme Webshop

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Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

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