Pflanzenheilkunde

Ringelblumensalbe zum Selbermachen

19. Mai 2023

Eine Ringelblumensalbe ist ein altbewährtes Hausmittel, bewährt bei Hautproblemen und rissiger Haut. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du die heilenden Kräfte der Ringelblume (Calendula officinalis) nutzen und Deine eigene Salbe ganz einfach und natürlich mit nur wenigen Zutaten Schritt für Schritt herstellen kannst!

Ruby Nagel

Lesezeit: 4 Minuten

Warum es sich lohnt, Ringelblumensalbe selbst herzustellen

Es gibt viele gute Gründe, warum es sich lohnt, eine Salbe aus Ringelblumen selbst herzustellen. Zum einen weißt Du genau, wenn Du die Salbe selbstgemacht hast, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und kannst somit synthetische oder unnötige Stoffe ausschließen.

Selbstgemachte Salben sind auch eine tolle Möglichkeit, die Haut auf natürliche und gesunde Weise zu pflegen, ohne auf teure Produkte aus der Drogerie oder Apotheke zurückgreifen zu müssen. Durch das Herstellen der Salbe selbst kannst Du also auch Geld sparen und auf natürliche Weise für Deine Haut sorgen.

Und nicht zu unterschätzen: Salben rühren macht auch richtig Spaß! Es entspannt und kann ein schönes Hobby sein, bei dem Du etwas mit Deinen Händen schaffst, auf das Du im Nachhinein stolz sein kannst. Außerdem ist es eine schöne Möglichkeit, sich bewusst Zeit für sich selbst und die eigene Gesundheit zu nehmen – und sich selbst zu verwöhnen.

Die Wirkung der Ringelblume: ein Zoom auf die Heilpflanze

Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist eine der bekanntesten Heilpflanzen in der Naturheilkunde. Sie wird bereits seit Jahrhunderten für ihre wirksamen Eigenschaften geschätzt. Die Blüten der Ringelblume enthalten zahlreiche Wirkstoffe, die eine positive Wirkung auf die Haut haben.

Zu den wichtigsten Wirkstoffen, die sich im Ölauszug herauslösen lassen, gehören das ätherische Öl, die Triterpenalkohole und die Carotinoide [1]. Letztere sind für die schöne Farbe der Blüten verantwortlich.

Die entzündungshemmenden, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften dieser Inhaltsstoffe machen das Ringelblumenöl (und auch die Salbe) zu einem idealen Hausmittel für die Haut [1]. Die Salbe könnte auch der Hautalterung entgegenwirken.

Hinweis: Die Ringelblume gehört zu den Korbblütlern, weshalb allergische Reaktionen und Kreuzreaktionen möglich sind, jedoch selten auftreten.

Was sagen die Kommission E, ESCOP und HMPC zur Ringelblume?

Die Ringelblumenblüten sind von der Kommissionen E, ESCOP und HMPC bewertet und zur äußerlichen Anwendung von entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie bei schlecht heilenden Wunden empfohlen.

Die richtige Zubereitung der Ringelblumensalbe: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Es ist ganz einfach, eine Ringelblumensalbe selbst herzustellen und dabei von den vielen positiven Eigenschaften der Heilpflanze zu profitieren. Mit folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung kann auch Du Deine eigene Ringelblumensalbe zubereiten.

Ringelblumensalbe

Zutaten

  • 100 ml Bio-Olivenöl
  • 2 TL getrocknete Ringelblumenblüten (aus der Apotheke oder dem Bioladen)
  • 12 g hochwertiges Bienenwachs

Material

  • ein Topf und ein Glas, das in den Topf passt (für ein Wasserbad)
  • ein Sieb zum Abfiltern
  • ein Holz- oder Glasstäbchen zum Umrühren
  • einen leeren, sterilisierte Salbentiegel
  • Etikett und Stift zum Beschriften

Zubereitung

  • Schritt 1: Gib die Ringelblumenblüten und das Bio-Olivenöl in Glas und stelle dieses bei kleiner Hitze ins Wasserbad. Achte darauf, dass alle Blüten mit Öl bedeckt sind. Rühre eventuell mit dem Holz- oder Glasstäbchen um. Tipp: Je kleiner der Durchmesser Deines Glases ist, desto höher der Ölstand im Glas und desto besser sind die Blüten mit Öl bedeckt.
  • Schritt 2: Lass die Blüten 1 Stunde im warmen Öl ausziehen. Achte darauf, dass das Glas nicht im Topf klappert oder tänzelt, denn dann ist die Wassertemperatur zu hoch.
  • Schritt 3: Nach 1 Stunde stellst Du den Herd aus. Du kannst die Blüten gerne noch über Nacht im Öl ziehen lassen. Decke dazu das Glas mit etwas Küchenrolle oder einem Stoffstück ab.
  • Schritt 4: Gib das Öl am nächsten Morgen in das Sieb und presse die Blütenblätter gut aus. Ich benutze dazu einen kleinen Löffel, mit dem ich die Blüten in das Teesieb drücke.
  • Schritt 5: Gib das abgefilterte Öl zurück in das Glas, stelle dieses wieder ins Wasserbad und füge 10 -12 g hochwertiges Bienenwachs hinzu.
  • Schritt 6: Lass das Bienenwachs im Öl schmelzen. Indem Du immer wieder umrührst, kannst Du diesen Vorgang etwas beschleunigen.
  • Schritt 7: Sobald das Wachs geschmolzen ist, kannst Du Deine flüssige Salbe in den sauberen, sterilisierten Salbentiegel füllen. Tipp! Lass die Salbe erst komplett auskühlen, bevor Du den Deckel draufschraubst.
  • Schritt 8: Zuletzt noch Beschriften und fertig ist Deine Ringelblumensalbe!

Die Bedeutung des Bienenwachses in der Ringelblumensalbe

Das Bienenwachs ist ein wichtiger Bestandteil in der Ringelblumensalbe und hat zahlreiche positive Eigenschaften für die Haut. Zum einen sorgt es für die feste Konsistenz der Salbe und zum anderen stärkt das Wachs die Barrierefunktion der Haut. Diese verhindert das Eindringen von Schmutz, Bakterien und anderen unerwünschten Substanzen.

Bienenwachs verbessert auch die Zellregeneration, es hat eine antibiotische Wirkung und es verbessert die Elastizität der Haut, wodurch die Haut weicher und geschmeidiger wird. [2]

Anwendungsmöglichkeiten für Ringelblumensalbe

Die entzündungshemmende und wundheilende Wirkung der Ringelblume macht die Salbe zu einem wunderbaren Hausmittel für die Hausapotheke. [1]

Hier sind einige Anwendungsmöglichkeiten:

  • Schnitt- und Schürfwunden
  • Sonnenbrand und Hautreizungen
  • trockene Haut
  • Insektenstiche
  • Narbenbehandlung

Hinweis: Bei großflächigen, tiefen, schmerzenden und infizierten Wunden oder Ekzemen, allergischen Hautreaktionen und einem Sonnenbrand mit Blasenbildung die Ringelblumensalbe nicht anwenden, ohne zuvor mit einem Arzt oder einer Heilpraktikerin Rücksprache zu halten. Sollten während der Salbenanwendung Verschlechterungen auftreten oder sich die Symptome in den ersten 3 Tagen nach der Anwendung nicht bessern, solltest Du ebenfalls eine Ärztin oder einen Heilpraktiker aufsuchen.

Tipps zur Aufbewahrung und Haltbarkeit der selbst gemachten Ringelblumensalbe

Sauberes Arbeiten und Anwenden und die richtige Lagerung sorgen dafür, dass die Ringelblumensalbe möglichst lange hält.

Hier sind einige Tipps zur korrekten Aufbewahrung für eine längere Haltbarkeit Deiner selbst gemachten Salbe:

  • Lagere die Salbe an einem dunklen, eher kühlen, trockenen Ort, zum Beispiel im Schrank in einem Flur oder kühlen Bad.
  • Verwende einen sauberen und trockenen Löffelstiel, um die Salbe aus dem Tiegel zu entnehmen. Niemals mit den Fingern direkt die Salbe aus dem Tiegel entnehmen, auf diesem Weg gelangen Keime in die Salbe!
  • Achte darauf, dass die Salbe nicht mit Wasser oder Feuchtigkeit in Berührung kommt, um eine Schimmelbildung zu verhindern.
  • Verwende die Salbe nicht, wenn sie ranzig oder unangenehm riecht oder eine ungewöhnliche Farbe hat. Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass sie verdorben ist. Die Salbe ist normalerweise satt gelb bis orangefarben.

Grundsätzlich ist die Salbe so lange haltbar, wie es das Öl ursprünglich ist.

Wenn Du diese einfachen Tipps befolgst, wirst Du lange Freude an Deiner Salbe haben.

Und zum Schluss

Wie Du siehst, ist es kein Hexenwerk, eine Ringelblumensalbe selbst herzustellen. Wichtig ist, einfach damit zu starten und es selbst auszuprobieren.

Literatur

[1] Stern S, Helga Ell-Beiser H. Phytotherapie in Theorie und Praxis. 1. Aufl. Aarau und München: AT-Verlag; 2022

[2] Bort R. Honig, Pollen, Propolis. Stuttgart: Kosmos-Verlag; 2010

Wichtiger Hinweis!

Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

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