Kräuterbonbons gibt es in vielen Variationen zu kaufen, aber oftmals verspricht der Name mehr als der Inhalt hält. Sie bestehen nicht selten aus wenigen Kräuterextrakten, dafür aber aus vielen Zusatzstoffen. Ich zeige Dir, wie Du mit nur 3 Zutaten Deine eigenen Bonbons herstellen kannst.
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Wenn es im Hals kratzt und das Schlucken Schmerzen bereitet, kann ein Kräuterbonbon Linderung verschaffen. Wie gut, wenn Du dann auf selbst gemachte Bonbons zurückgreifen kannst, deren Zutaten Du zudem selbst bestimmst. Von denen brauchst Du auch nur sehr wenige, und die hast Du vermutlich sogar zu Hause. Der Aufwand für die Zubereitung der Bonbons ist gering und sie gelingen auch sehr einfach. Du musst nur beim Kochen aufpassen, dass der Zucker nicht anbrennt oder Du Dich an der Masse verbrennst – geschmolzener Zucker ist sehr heiß!
Kräuterauswahl für die Kräuterbonbons
Für die Kräuterbonbons benötigst Du als Grundlage einen Kräutertee. Den kannst Du aus einzelnen Kräutern zubereiten oder aus verschiedenen und dafür die Kräuter mischen.
Hier einige Beispiele für Kräutermischungen:
- Bei Halsschmerzen und trockenem Hals helfen Salbei, Malve, Eibischwurzel und Spitzwegerich.
- Gegen Husten kannst Du ebenfalls Salbei und Spitzwegerich verwenden, aber auch Fenchel, Thymian und junge Tannen- oder Fichtentriebe sind geeignet.
- Bei Erkältungskrankheiten sind Holunderblüten oder Lindenblüten, Schlüsselblume und Ingwer eine hervorragende Mischung.
- Falls Du etwas zur Nervenberuhigung benötigst, beispielsweise gegen Lampenfieber, tun Melisse, Lavendel, Hopfen und Baldrian gut.
- Gegen Reiseübelkeit bereitest Du am besten Bonbons aus Du Minze und Ingwer zu.
Achtung! Bestehen Erkältung, Halsschmerzen etc. länger als 3 Tage, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Gehen sie mit folgenden Beschwerden einher, solltest Du umgehend bei Deinem Arzt oder Deiner Ärztin vorstellig werden: Fieber über 39 °C, starke Kopfschmerzen, Erbrechen, Halssteifigkeit oder Schmerzen in der Brust
Kräuterbonbons aus nur 3 Zutaten!
Du benötigst tatsächlich nur 3 Zutaten! Die Faustregel lautet: 3 Teile Zucker zu 1 Teil Flüssigkeit, und nach Geschmack etwas Zitronensaft.
Grundrezept für 30-40 Bonbons
- 80 ml starken Kräutertee
- 240 ml Zucker
- 1 El Zitronensaft
Wenn Du magst, kannst Du etwas Puderzucker als Trennmittel verwenden.
Zubereitung
Bereite zunächst Deinen Arbeitsplatz vor:
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und in Reichweite stellen.
- Eine kleine Schale mit kaltem Wasser neben dem Herd für die Konsistenzprobe bereitstellen.
- Ein mit Öl eingeriebenes großes Messer bereitlegen, mit dem Du die Bonbonmasse in Stücke schneidest.
- Einen hohen Topf und einen Holz-Kochlöffel zum Rühren.
Vorsicht: Besser keine Löffel aus Kunststoff verwenden, der heiße Zucker könnte den Kunststoff schmelzen. Ein Schneebesen aus Metall ist auch eine geeignete Alternative.
Und so wird’s gemacht:
- Aus 100 ml Wasser und 1 gehäuften EL Kräutern bereitest Du einen starken Tee zu.
- Den Aufguss nach der Ziehzeit (10 min) abseihen und 80 ml Tee abmessen.
- Zucker, Zitronensaft und den Tee in einen hohen Topf geben. Umrühren und zum Kochen bringen.
- Wenn die Flüssigkeit kocht, die Temperatur etwas herunterdrehen und 2-3 Minuten unter ständigem Rühren weiter köcheln lassen. Vorsicht! Sie schäumt schnell und wird sehr heiß!
- Mit einem Löffel eine kleine Menge der kochenden Flüssigkeit entnehmen und in das kalte Wasser tropfen lassen. Wenn die Tropfen im kalten Wasser sofort erstarren, kann die Flüssigkeit vom Herd genommen werden. Erstarren sie nicht unmittelbar, die Flüssigkeit noch etwas länger auf kleiner Flamme köcheln lassen. Die Konsistenzprobe wiederholen.
- Die Flüssigkeit auf das vorbereitete Backblech gießen und auskühlen lassen, bis sie nur noch zähflüssig ist.
- Mit dem eingeölten Messer in mundgerechte Stücke schneiden. Wer mag, kann aus den Stücken kleine Kugeln formen – am besten Handschuhe als Schutz tragen!
- Die Bonbons trocknen lassen, in Puderzucker wälzen, damit sie später in einer Dose nicht aneinanderkleben.
- Kühl und trocken gelagert halten die Bonbons ca. 6 Monate.
Alternativen, Variationen und Ideen
Wenn es Dich nicht stört, dass die Bonbons nicht ganz glatt sind, kannst Du 1 EL der ausgewählten Kräuter sehr fein mörsern, durch ein feines Sieb geben und das Pulver direkt in die Bonbonmasse mischen.
Statt der Kräuter – oder ergänzend – kannst Du 5-8 Tropfen naturreines, biologisches Ätherisches Öl zugeben. Geeignet sind beispielsweise Ätherische Öle von Salbei, Thymian, Melisse, Tanne, Fichte oder Lavendel, aber auch von Zitrone, Orange, Rose oder Vanille.
Anstelle des Wassers kannst Du auch Fruchtsäfte verwenden, beispielsweise Orangen-, Holunder- oder Kirschsaft. Ich persönlich würde dann die Kräuter weglassen und höchstens noch ätherische Öle zum Abrunden des Aromas verwenden.
Du kannst die Bonbons auch statt aus gewöhnlichem Zucker aus Birkenzucker (Xylit) oder Erythrit zubereiten. Die Herstellung ist identisch.
Aber Vorsicht: Birkenzucker und Zuckeraustauschstoffe können abführend wirken, daher nicht zu viele Bonbons hintereinander lutschen!
Besonders glatt und gleichmäßig werden die Bonbons übrigens, wenn Du die Masse direkt in Bonbon- oder kleine Eiswürfelformen aus Silikon gießt!
Wichtiger Hinweis!
Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.
Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.