Pflanzenheilkunde

Latschenkiefer – Heil- und Schutzpflanze

6. Dezember 2022
Latschenkiefer

Die Latschenkiefer (Pinus mugo Turra) ist Dir vielleicht schon in den Bergen begegnet. Dort schützt sie vor Lawinen und Erosionen. Ihr ätherisches Öl wird u.a. in Saunaaufgüssen und als Ölmischung für die Gelenke verwendet. Wie Du eine Ölmischung mit Latschenkieferöl herstellst, erfährst Du hier.

Anusati Thumm

Lesezeit: 2 Minuten

Spaziergänge im Wald stärken den Körper und helfen, Stress abzubauen. Wer nicht die Gelegenheit hat, Waldbaden draußen zu praktizieren, kann sich den Wald mit den ätherischen Ölen nach Hause holen – oder zumindest einen Teil davon. Denn nicht nur die sauerstoffreiche Waldluft und die darin enthaltenen Phytonzide (eine Gruppe antibiotisch wirkender Stoffe, zu denen zum Beispiel ätherische Öle, Senfölglykoside oder Phytoalexine gehören), sondern auch die ätherischen Öle der Bäume mit ihren unzähligen Inhaltsstoffen unterstützen unsere Selbstheilungskräfte. Terpene beispielweise bilden den Hauptteil der wertvollen Inhaltsstoffe der Kiefernadelgewächse. Sie werden sowohl über die Atmungsorgane als auch über die Haut aufgenommen.

Die Latschenkiefer in den Alpen

Die Latschenkiefer wird auch Legföhre, Latsche oder Krummholzkiefer genannt. Die letztere Bezeichnung gibt schon einen Hinweis auf ihren Wuchs:Die Latschenkiefer ist ein strauchartiges Krummholzgewächs. Mit ihrem gedrungenen Wuchs und den am Boden liegenden Ästen schützt sie sich vor der Schneelast und den Stürmen in Bergregionen. Diese niedrig wachsende Kiefer kommt in den Alpen auf einer Höhe von 1.400–2.500 Metern vor. Mit ihrer Robustheit und Langlebigkeit stellt sie einen wichtigen Erosions- und Lawinenschutz dar.

Anwendung der Latschenkiefer

Das aus dem Rückschnitt der Latschenkiefer gewonnene ätherische Öl ist ein absoluter Klassiker unter den Baumölen. Man findet es traditionell in Franzbranntwein, Saunaaufgüssen, Muskel- und Gelenkschmerzölen, Erkältungsbalsamen und Fußcremes.
In der Aromapflege eignet es sich gut für die atemstimulierende Einreibung.

In der Volksmedizin und von der Bergbevölkerung wurden Erzeugnisse der Latschenkiefern schon immer bei Erkältungskrankheiten, bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und Muskelschmerzen eingesetzt.

Ölmischung für die Gelenke

Die Kombination dieser ätherischen Öle könnte bei entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen Linderung verschaffen.

Zutaten

  • 50 ml Johanniskrautöl
  • 2 Tr. Kiefernadelöl
  • 5 Tr. Latschenkieferöl
  • 5 Tr. Rosmarinöl Chemotyp Campher
  • 2 Tr. Wintergrünöl

Zubereitung/Dosierung

DasTrägeröl (hier Johanniskrautöl) und ätherische Öle mischen und in eine braune Glasflasche abfüllen. Mehrmals täglich leicht in die Haut über den schmerzenden Gelenken einmassieren.

Bei der Kombination dieser äthrischen Öle sind weder Allergien noch Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

Hinweis: Das stark monoterpenhaltige Latschenkiefernöl oxidiert leicht und kann dann hautreizend sein. Daher sollte man es nach Öffnen der Flasche für Anwendungen in Körperölen oder in Badezusätzen innerhalb von 18 Monaten verwenden.

Hinweis: Wenn Schmerzen an den Gelenken, Bewegungseinschränkungen, Entzündungszeichen etc. auftreten oder auch erstmals auftreten, ist eine ärztliche Abklärung unbedingt notwendig. Wenden Sie die Ölmischung nicht ohne Rücksprache und Abklärung der Ursachen an! Besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer behandelnden Ärztin unbedingt die Anwendung der beschriebenen Ölmischung vorab auch dann, wenn eine degenerative Gelenkerkrankung, rheumatische Erkrankung o.ä. bekannt ist.

Wichtiger Hinweis!

Wie jede Wissenschaft ist die Heilpflanzenkunde ständigen Entwicklungen unterworfen. Soweit in diesem Beitrag medizinische Sachverhalte, Anwendungen und Rezepturen beschrieben werden, handelt es sich naturgemäß um allgemeine Darstellungen, die eine individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch eine Ärztin, einen Arzt oder eine/einen Apothekerin nicht ersetzen können. Jede/Jeder Nutzende ist für die etwaige Anwendung und vorherige sorgfältige Prüfung von Dosierungen, Applikationen oder sonstigen Angaben selbst verantwortlich. Autoren und Autorinnen und Verlag haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass diese Angaben bei ihrer Veröffentlichung dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung für Schäden oder andere Nachteile ist jedoch ausgeschlossen.

Für die meisten Heilpflanzen fehlen Studien zu Unbedenklichkeit bei der Anwendung in der Schwangerschaft und während der Stillzeit, sowie bei Säuglingen, (Klein-)Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Alle beschriebenen Anwendungen sollten daher, sofern nicht ausdrücklich im Beitrag anders beschrieben, bei diesen Personen und in diesen Lebensphasen nicht ohne ärztliche Zustimmung angewendet werden.

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